Insgesamt 12 Stunden Busfahrt bringen uns ins kolumbianische Kaffee-Dreieck, nach Salento. Etwa 3,5km vom eigentlichen Ort entfernt quartieren wir uns in einem Hostel ein. Wir genießen die gute Luft und die Dschungelgeräusche beim Einschlafen. Zum Essen müssen wir ca. 20 Minuten laufen, um zur „Mama“ zu kommen. Sie hat einen kleinen Laden und kocht für uns. Es gibt immer eine Suppe und typisch kolumbianische Hausfrauenkost (Reis und Gemüse, wahlweise mit gebratenem Fleisch und Lulo- oder Mora-Saft).
Wir haben die Gelegenheit, einen Tag auf Jaimes Kaffeefarm zu verbringen. Er lebt allein und genießt es, Besucher auf seiner Farm zu haben. Unter seiner Anleitung können wir jeden Schritt der Kaffeeherstellung selbst durchführen. Seine Farm erzeugt alle 3 Monate ca. 1,5 Tonnen biologisch angebauten, hochwertigen Kaffee.
Nach gut zwei Stunden Kraxeln durch den Hang haben wir unsere heutige Ernte:
Während wir Kaffeekirschen pflücken, kocht Jaime für uns:
Das Fruchtfleisch der Kaffeekirschen wird als Dünger verwendet. Darin gedeihen auch die regelmäßig neu gezogenen Setzlinge. Für jeden Besucher gibt es einen neuen Kaffeebaum. Unserer heißt Marina (Martin + Sabrina). 🙂
Für hochwertigen Kaffee werden die schlechten Bohnen von Hand aussortiert.
Nur der schlechte Kaffee wird in Kolumbien dunkel geröstet. Eigentlich muss der Kaffee danach ca. 11 Stunden ruhen. Aber wir mahlen ihn kurz nach der Röstung. In Kolumbien wird der grob gemahlene Kaffee mit einem Stofffilter gerne zu „Té de Café“ aufgebrüht. Das ist eine Art Tee mit Kaffeegeschmack.
Am Nachmittag fliegen überall Kolibris herum. Jaime hat extra Zuckerwasserbehälter aufgestellt. Aber die Kolibris gehen genauso gerne an die Blüten der Büsche und Bäume. Es ist echt schwer die kleinen Flitzer zu fotografieren!
Am nächsten Tag machen wir eine Wanderung an einem Fluss zu einem Wasserfall. Die Hunde unseres Hostels scheinen uns ins Herz geschlossen zu haben und kommen die gesamte Wegstrecke (15km) mit.
Obwohl wir nur drei Nächte bleiben, kennt man uns im „Dorf“. Wenn wir an Jaimes Farm vorbeikommen, dürfen/müssen wir kurz bleiben, um Limonade zu trinken. Unsere „Mama“ lächelt, wenn sie uns sieht: „Abendessen diesmal mit oder ohne Fleisch?“. Wie alle Südamerikaner können es die Kolumbianer nur schwer verstehen, dass wir nicht zu jeder Malzeit eine ordentliche Scheibe Fleisch essen. „Wenigstens Hühnchen? Nein? Aber Ei ist ok, oder?“.
Wir fahren zurück nach Salento, um dort einen Ausflug ins Cocora Valley zu unternehmen. Dies ist bekannt für die hohen, alles überragenden Quindio Wachpalmen (ein Wahrzeichen von Kolumbien). Ein Jeep (Willys) bringt uns zum Anfang des Tals. Pro Jeep fahren immer 12 Personen mit. Zwei stehen die gesamte Fahrt über auf dem hinteren Trittbrett.
Wieder in Salento:
Am Sonntag Morgen (noch früh):