Von Kathmandu nach Bhaktapur fahren wir mit dem öffentlichen Bus. Das ist ein Kuschelkurs mit allen Fahrgästen, denn es werden soviele Leute reingelassen, wie irgendwie reinpassen 🙂
Auf dem 6km langen Fußweg zur Unterkunft lädt uns ein sehr netter Nepali zum Tee ein. Wir dürfen nicht eher weitergehen, bis wir seine komplette Familie, inklusive 75-jährigen Vater kennengelernt und sein durch das Erdbeben 2015 zerstörte Haus in der Nähe angesehen haben.
Jetzt gehen wir im Star View Guest House die Sterne gucken und wünschen allen eine gute Nacht! 🙂
Geldautomaten sind in Nepal eine sehr durchwachsene Sache. Viele akzeptieren keine ausländischen Kreditkarten. So ging uns doch glatt in Nagarkot das Bargeld aus, so dass wir die Hotelrechnung nicht bezahlen konnten. „Nehmen Sie auch Visa Karte?“ – „Ja“. Erleichterung. Das funktionierte dann so:
Unser Hotel kann keine Kreditkarten verarbeiten, kennt aber ein anderes Hotel, das das kann. Also hin zu dem Hotel, das dafür eine kleine Provision haben will (ca. 2,50 Euro, die ich gerne gebe). Nachdem das mit dem Papa des Hotels geklärt ist, kramt der Sohn ein Kreditkartengerät heraus, dass ich lange nicht mehr gesehen habe. Stecker vom Telefon ab und ans Visa-Gerät. Das wählt sich irgendwo ein, also ein Modem 🙂 Und kann dann tatsächlich meine Karte verifizieren. Puh! Beleg zum unterschreiben drucken geht nicht, da kein Papier. Nach einigem Kramen fand sich dann doch eine Rolle. Keiner weiß, wie man sie einlegt, aber irgendwann geht es und ich unterschreibe. Jetzt bin ich gespannt, ob unser Hotel Geld bekommt und was auf meiner nächsten Kreditkarten-Abrechnung steht 🙂 Ich muß aber dazu sagen, dass die Leute hier sehr korrekt sind und wir bisher nie übers Ohr gehauen wurden.
Unsere Lektion für den heutigen Tag: Auf genug Bargeld achten.
Ich (Martin) will unbedingt wissen, was an diesen Ständen, die überall zu finden sind, verkauft wird. Also gehe ich hin und gucke neugierig. Da stehen 3 Mädels ca. 16-19 Jahre alt und essen diese Bällchen. „It’s a present“ ruft die eine und steckt mir ehe ich mich versehe eins in den Mund. „Good??“. „Yes“. Und prompt steckt mir ein anderes Mädchen noch ein Bällchen in den Mund, diesmal anders gewürzt. Daraufhin spendiert der Inhaber noch ein drittes Bällchen, mit dem mich wieder eins der Mädchen füttert. Ich darf erst gehen, nachdem ich mit drei Bällchen gefüttert wurde. Erklärung: Die Bällchen heißen Pani Puri und sind ein indisches Essen. Sie sind aus krossem Teig, innen hohl und werden geöffnet und mit einer Gemüsepampe und Zitronenwasser gefüllt. Das Mädchen steckte mir deshalb das Bällchen in den Mund, weil sie wusste, dass ich sonst abbeissen und wegen der Flüssigkeit innen eine Schweinerei produziert hätte.
Die Wanderung den Berg hoch ist anstrengend. Da lohnt es sich nur 8kg Gepäck dabei zu haben. Sabrina sagt „Es fühlt sich eher wie 20kg an“. Unterwegs werden wir angesprochen von „guides“, die am Samstag grünes alkoholfreies nepalesisches Bier trinken. Zu unserem Erstaunen kann uns der Kiosk ein super-leckeres Omelette zaubern.
Mitten in den Bergen liegt dieser Buddha Peace Garden in vollkommener Ruhe. Man hört nichts, außer das Flattern der Gebetsfahnen. Allein dafür hat sich der Aufstieg schon gelohnt. Wir finden, dass dieser Platz einer der friedlichsten Plätze ist, an denen wir je waren. Hier gibt es viel mehr Klarheit als an den großen touristisch erschlossenen Stupas in Kathmandu. Ein guter Platz zum Meditieren.
Um diesen Sonnenaufgang zu sehen, stehen wir um 5:50 Uhr auf. Nagarkot ist die von Kathmandu aus nächstgelegene Stelle, bei gutem Wetter den Mount Everest zu sehen, nebst atemberaubender Bergkette. Und tatsächlich: wir können den Mount Everest aus 150km Entfernung im Morgennebel gerade wahrnehmen.