Ein Bus bringt uns von Chiang Rai bis zum Grenzübergang in Chiang Khong. Dort erhalten wir den Ausreise-Stempel von Thailand. Da man die Brücke über den Mekong (der die Grenze zwischen Thailand und Laos bildet) nicht zu Fuß überqueren kann, fahren wir mit einem Shuttle-Bus auf die andere Seite. Dort erhalten wir ein „Visa on arrival“ und schon sind wir in Laos. Dies ist das zweite Mal, dass wir eine Grenze auf dem Landweg passieren.
Am nächsten Tag geht es mit dem Bus weiter nach Luang Namtha.
Es ist total ruhig hier. Nachts hören wir das Wasserrauschen des nam Tha.
In Laos ist der Lebensstandard deutlich geringer als in Thailand.
Wir unternehmen einen Trek durch den Dschungel.
Der Weg ist sehr anspruchsvoll. Oft müssen wir über Hölzer oder Baumstämme klettern oder balancieren. Durch die Feuchtigkeit ist der oft kaum erkennbare Weg rutschig. Wir verstehen, warum es offiziell nicht erlaubt ist, ohne Guide durch den Dschungel zu laufen.
Unser Guide läuft den Weg mühelos wie eine Bergziege – und das sogar mit Schlappen.
Mittags gibt es ein Lunch-Paket
Wir essen klebrigen Reis (Standard in Laos) mit Auberginen-Mus, Bohnensalat, Omelette und kleinen getrockneten Würstchen. Sehr lecker!
Wir erreichen eine Erdbeer-Farm:
Zum Schluss besichtigen wir noch zwei Dörfer. Da es allerdings seit 3 Tagen keine Sonne gab, liegen alle im Bett oder sitzen um kleine Feuerchen herum, um sich zu wärmen. Dass es hier in Laos so kalt ist, hätten wir nicht gedacht. Wir frieren, trotz mehrerer Kleidungsschichten. Für max. 15 Grad sind wir nicht ausgerüstet. (*)
(*) Die Bambushütten sind drinnen genauso kalt, wie draußen, und das Restaurant hat nur ein Dach und keine Wände.
Auf dem Weg nach Nong Khiaw müssen wir eine Nacht in Oudomxay verbringen. Das Städtchen hat an sich nicht viel zu bieten, aber wir werden trotzdem überrascht.
„Have time to practise English?“ werden wir von Nuv angequatscht. Er ist 17 Jahre alt und kommt aus einem Dorf im Umland, ist einer von 6 Geschwistern und darf in der Stadt wohnen und die High-School besuchen. Wir gehen später noch zusammen essen.
Am nächsten Tag bringt uns eine Art Sammeltaxi in drei Stunden ins ca. 120 Kilometer entfernte Nong Khiaw. Auf google maps erinnert uns die Strecke an ein bestimmtes Organ.
Wir klettern durch einen Dschungel-Pfad zum 350 m höher gelegenen Viewpoint.
Wir besuchen die 2 km außerhalb gelegene Pha Kuang Höhle. Dort haben während des geheimen Kriegs Menschen vor Bombenangriffen Schutz gesucht.
Am Anfang wirkt die Höhle noch ganz groß und Martin ganz klein. Das ändert sich bald. Wir sind die einzigen Besucher.
Die Höhle wird, je weiter wir kommen, immer enger, immer niedriger und immer heißer. Es ist mucksmäuschenstill. Die 50cm hohe Stelle passieren wir noch. Aber bei der 30cm niedrigen Engstelle ist für mich (Sabrina) Schluss .
Auf dem Rückweg nehmen wir einen falschen Abzweig. Der Puls geht für 1 Minute merklich schneller, bevor wir den richtigen Weg nach draußen finden.
Luang Prabang, bis 1975 Hauptstadt von Laos, ist eine wunderschöne Stadt, besonders der touristische, historische Teil, in dem wir wohnen.
Es gibt kein Restaurant, in dem nicht auch Spaghetti Bolognese angeboten wird. Natürlich sind wir fleißig und besichtigen ein paar Tempel 🙂
Wir beschließen, den gringo trail zu verlassen und auch die beiden touristischen Städte Vang Vieng und Vientiane zu überspringen. Stattdessen fahren wir heute mit einem Holzklasse-Bus aus den 60er Jahren nach Ponsavanh in die Ebene der Tonkrüge.
Auf dem Weg nach Süden fahren wir von Paksan aus wieder in die Berge nach Ban Kong Lor, um die dortige Wasserhöhle zu besichtigen.
Uns beeindrucken die bizzarren Bergformationen auf dem Weg.
Wir übernachten in einer Unterkunft direkt an dem Fluß Nam Hinboun. Diesen fahren wir am nächsten Tag mit einem Boot bis zum Höhleneingang.
Der Nam Hinboun fließt durch die 7,5 km lange Höhle hindurch. Wir fahren mit einem Boot flußaufwärts durch die Höhle bis ans andere Ende und wieder zurück. Unterwegs können wir die angeleuchteten Gesteinsformationen bewundern. Ansonsten beleuchten nur die Stirnlampen der Besucher die Höhle.
Hier ein Video unseres Höhlen-Trips
Auf dem Weg von der spektakulären Wasserhöhle nach Pakse machen wir in den beiden Städtchen Thakhek und Savanakhet Halt. Entgegen vieler Reiseberichte sind diese nämlich einen Besuch wert. Hier kann man alte französische Kolonialbauten nahe des Mekong bewundern.
In Savannakhet erleben wir das zweite Mal auf unserer Reise Regen. Wir hatten bisher extremes Glück mit dem Wetter!
Beim Schneider lassen wir ein paar Kleidungsstücke reparieren.
Im Gegensatz zu Nepal, Indien und Myanmar, können viele Thailänder und Laoten kaum Englisch. Die Laoten sprechen dafür oft Französisch. Umgekehrt können wir kein einziges laotisches Wort richtig aussprechen. Der folgende Dialog hat sich genau so in einem Café in Savannakhet zugetragen 🙂 🙂 🙂
„Haben Sie Salz?“
Pakse ist ein guter Startpunkt für einen Ausflug zum Bolavenplateau. Dieses liegt ca. 1000m über dem Meeresspiegel und bietet uns eine tolle Landschaft bestehend aus Dschungel und jeder Menge Wasserfällen. Diese Gegend von Laos ist die am zweithäufigsten bombardierte. Man sollte also auch hier nicht vom Weg abgehen.
Wir quartieren uns direkt am Tad E-Tu Wasserfall ein. So haben wir am späten Nachmittag diesen Wasserfall ganz für uns allein.
Am nächsten Tag schauen wir uns eine kleine Auswahl weiterer Wasserfälle an:
Von hier aus gibt es einen Schleichweg durch den Dschungel zum Tad Fane Wasserfall.
Der Tad Fane Wasserfall ist 120m hoch. Unser Schleichweg führt uns direkt an dem tiefen Abgrund vorbei.
Wasserfälle auf dem Bolavenplateau
Das Bolavenplateau ist ein guter Standort für Kaffee.
Kaffeplantage
Wir besuchen bei Mr. Koffie aus Holland eine coffee tour und er zeigt bzw. erklärt uns alle Schritte in der Herstellung von Kaffee. Er ist sicherlich einer der besten Kaffeekenner der Welt, zumindest aber einer der größten Kaffee-Liebhaber.
Auf dem Bolavenplateau gibt es typischerweise 3 Ernten. Es werden möglichst nur die roten Kirschen geerntet, deren Kern dann schon recht hart ist. Die Kirschen werden in einer Art Fleischwolf von der Fruchthülle befreit und dann ca. 8 Stunden in großen Betonbottichen gewaschen. Dabei findet ein Fermentierungsprozess statt, der später den Ausgleich im Aroma zwischen bitter, sauer und süß herstellt (Kaffee sollte alle drei Geschmacksrichtungen haben). Dann wird der Kaffee ca. 7 Tage getrocknet und die Schale vom Kern entfernt. Die so erzeugten grünen Bohnen sind, je nach Sorte bis zu 2 Jahre ungeröstet haltbar. Mr. Koffie röstet seine Bohnen je nach Bedarf in einem Wok selbst.
Alle Abfallprodukte bei organischem Kaffee werden als Dünger wiederverwendet. Es wird kein chemischer Dünger verwendet.
Die Schalen riechen wir Kuhdung! 🙂 Oder wie Mr. Koffie sagt, Kühscheißa!
Bei organischem Kaffee wird zusätzlich von Hand Unkraut gejätet und dadurch komplett auf Pestizide verzichtet. Die Ausbeute ist laut Mr Koffie genauso hoch, wie die unorganische, kostet aber mehrfache zusätzliche Arbeit durch Unkraut jäten.
Seine Empfehlung: Trinkt single-origin organic coffee und sucht euch die Region auf der Welt aus, von der euch der Kaffee am besten schmeckt.
Unsere vorletzte Station in Laos führt uns über den Mekong nach Champasak, einem Straßendorf.
Am Abend gehen wir ins Kino „Cinema Tuk Tuk“. Es kommt ein völlig bekloppter Stummfilm von 1924 über das gefährliche Leben im Dschungel. Das örtliche Orchester vertont den Film (etwas schräg, aber sehr liebevoll) live. Das ist für uns ein besonderes Erlebnis.
Wir besichtigen Vat Phou. Diese hinduistische Tempelanlage ist ein Vorläufer der Tempelanlage(n) Angkor Wat in Kambodscha.
Etwa 5 km entfernt liegt der buddhistische Tempel Vat Muang Kang, den wir auf Empfehlung unserer Gastgeberin ‚One‘ besichtigen.
Wir unterhalten uns viel und gerne mit One. Sie erzählt uns viel über ihre Familie und ihr Leben. Am letzten Abend lädt sie uns zum Laos Barbecue ein.