Wir verlassen Kolumbien und fliegen nach Cancún, Mexiko. Um möglichst schnell aus dem Massentourismus herauszukommen fahren wir noch am selben Tag nach Playa del Carmen und am nächsten Tag weiter nach Bacalar.
In Bacalar buchen wir eine Bootsfahrt auf der Lagune der sieben Farben. Die Färbung des Untergrunds kommt durch bestimmte Stromaliten. Überall in der Gegend gibt es Cenoten. Diese entstehen dadurch, dass die Decke über einem unterirdischen Gewässer (teilweise) einbricht. Weil die oberirdischen Seen oft Verbindung zum Meer haben, schichtet sich dann Grundwasser und Salzwasser. Die unterschiedliche Dichte erzeugt zusätzliche Lichtbrechungen und Farben im Wasser.
Cenote la Bruja:
In dieser Gegend gab es die „Piraten der Karibik“, die darauf spezialisiert waren, den Spaniern die Schätze, die sie nach Europa bringen wollten, abzunehmen. In Bacalar wurde deshalb ein Fort zum Schutz der Bevölkerung errichtet. Leider wurde so lange an dem Fort gebaut, dass es keine Piraten mehr gab, als es fertig war 🙂
Wieder in Mexiko, ist unsere erste Station Palenque, bekannt für seine Maya-Ruinen. Hier kommen wir aus Guatemala nach einer langen Fahrt mit mehreren Colectivos (Sammeltaxis) erst am Abend an.
Auf dieses Bett legten die Mayas Baumwolle und Leder:
Das erste Mal auf unserer Reise nehmen wir uns vor Ort einen „guide“ und lassen uns durch die Ruinen führen. Der ist so begeistert, dass er mit uns auch noch einen kleinen Abstecher in den Dschungel macht.
Die nächste Station ist San Cristobal de las Casas. Dort wollen wir mit den Mexikanern den „Day of the Dead“ erleben – mit ein Grund, weshalb wir so schnell aus Guatemala abgereist sind. San Cristobal ist Luftlinie 100km weg in den Bergen. Es gibt zwei Möglichkeiten dorthin zu fahren: Auf dem direkten Weg mit den locals mit dem Colectivo (220km, 5-6 Stunden) oder einen Riesenumweg mit anderen Gringos mit dem Bus (450km, 9 Stunden). Der Weg mit den Colectivos gilt als „nicht sicher“. Wir fragen drei Einheimische. „Kein Problem, könnt ihr fahren“. Der dritte ruft bei der Polizei an. „Ja, könnt ihr fahren, aber nur von 6 Uhr bis 15 Uhr“. Ich (Sabrina) lese im Internet von 2 erschossenen Radfahrern, mehreren Raubüberfällen und Straßenblockaden mit Wegegeld. Klingt nicht vertrauenserweckend. Also fahren wir zähneknirschend die lange Strecke mit dem Bus. In San Cristobal sieht man das anders: Es werden Touren zu Maya-Ruinen auf genau der „unsicheren“ Strecke angeboten. Haben wir uns also umsonst Sorgen gemacht?
Die Mexikaner feiern den „Day of the Dead“ (Dia de Muertos) drei Tage lang. Der erste Tag, der 31. Oktober, ist den verstorbenen Kindern gewidmet. An diesem Tag sehen wir in San Cristobal besonders viele möglichst gruselig verkleidete Menschen, besonders Kinder. Die laufen nämlich von Haus zu Haus und singen. Als Belohnung gibt es Süßigkeiten – ganz ähnlich dem Sankt Martins Singen bei uns. Der zentrale Platz in der Altstadt ist voll von Totenmotiven z.B. Totenköpfe aus Blumen. Es herrscht allgemeine Feierlaune. Die Atmosphäre ist fröhlich, aber mit einer großen Achtung für die Tradition – nicht mit dem Halloween-Klamauk bei uns zu verwechseln.
Wir sehen einen Teil einer Aufführung über die Isla de las Muñecas, einem der gruseligsten Orte der Welt.
Zum Fest gibt es das Brot der Toten – sehr lecker!
Während des Day of the Dead ist auf den Friedhöfen in Mexiko Hochkonjunktur. Die Familien treffen sich am Grab der Verstorbenen, bauen dort kleine Altare auf und verbringen den Tag mit den Toten. Traditionell ißt man dann dort das Lieblingsgericht des Verstorbenen. Aber es gibt auch jede Menge Bier und Süßigkeiten. Wir sehen den Leuten an, wie sie das gemeinsame Beisammensein genießen. Am 1. November (der den verstorbenen Erwachsenen gewidmet ist) besuchen wir den Friedhof von San Cristobal. Die Gegend hier ist dafür bekannt, dass der Day of the Dead noch ganz traditionell gefeiert wird.
Am 2. November fahren wir in das Dorf Chamula. Hier leben die Tzotzil, die der spanischen Eroberung getrotzt haben und ihre Traditionen stärker bewahren konnten. Die Leute sind seit 6 Uhr morgens auf dem Friedhof. Manche sind echt betrunken 🙂 Den ganzen Tag über leuten die Kirchenglocken.
Festlichkeiten auf dem Friedhof
Schon in Myanmar haben uns zwei Mexikaner von Day of the Dead und der besonderen Beziehung der Mexikaner zum Tod erzählt. „Seht Euch unbedingt den Film „Coco“ an, dann versteht ihr die Seele der Mexikaner!“ Den müssen wir uns unbedingt ansehen, wenn wir wieder in Deutschland sind.
San Cristobal de las Casas ist eine wunderschöne Stadt auf ca. 2200m Höhe. Hier ist es angenehm kühl.
Der VW Käfer wird in Mexiko noch bis 2019 hergestellt und wir sehen ihn oft in den Straßen.
Wenn wir wüssten, wozu diese „Bommeln“ gut sind, die man überall kaufen kann…
Egal wo auf der Welt – überall wo frisch betoniert wird, läuft ein Hund durch:
Wir machen einen Ausflug zum atemberaubenden Sumidero Canyon:
Bei diesem Wasserfall zerstäuben Wind und Vegetation den Wasserstrahl in eine Wolke feinster Tröpfchen. Von unten sieht das dann aus, wie ein Wasserfall in Zeitlupe.
Um von San Cristobal nach Campeche zu kommen, blüht uns eine 16 Stunden Übernachtfahrt, wieder mit dem 250km Umweg, weil die Busse den direkten Weg zwischen San Cristobal und Palenque aus Sicherheitsgründen nicht fahren. 🙁
In Campeche erwarten uns tropische 30+ Grad und eine wunderschöne Altstadt. Wegen der bunten Häuser wird die Stadt auch „Rainbow City“ genannt.
In der ehemaligen Kirche San José gibt es einen Markt für Handarbeiten.
Campeche ist unter „Gringos“ eher unbekannt. Die meisten Touristen sind Mexikaner.
Teilweise scheinen die wunderschönen Häuser der Altstadt nicht bewohnt zu sein, obwohl es Campeche wirtschaftlich gut geht.
Die Stadtmauer diente zum Schutz vor Piraten.
In unserer Unterkunft gab es WLAN nur an der Wand in einer kleinen Ecke 🙂
Ampel in Campeche
Da wir Maya-Pyramiden klasse finden, besuchen wir hier die archäologische Stätte Edzná. Sie ist wunderschön. Der Kalksandstein ist gereinigt. Dadurch wirkt die Anlage sehr hell.
Unsere Reise durch Yucatán führt uns nach Mérida (wo wir nur eine Nacht bleiben). Mérida ist die Hauptstadt von Yucatán. Hier herrscht geschäftiges Treiben. Im Hotelzimmer lachen wir über die Dekoration auf den Betten.
„Freut mich, dass es Euch gefällt! Die verwenden wir heute den ersten Tag“
…und weiter nach Izamal, einer Kleinstadt, die auch „Yellow City“ genannt wird.
Am Abend probieren wir wieder Gerichte der lokalen Küche. Hier eine fiese Nachspeise: Dulce de Papaya con Queso. 🙂
Wir fahren nach Tulum, um „richtige“ Cenoten zu sehen. Tulum ist eine Touristen-Hochburg – schrecklich! 😉 Das fokussiert uns dann doch auf die baldige Rückkehr nach Deutschland. Am Ende der Reise scheint die Zeit schneller zu laufen. Die letzten Wochen sind nämlich wie im Flug vergangen.
Wir leihen Fahrräder aus und schauen uns die Gran Cenote an. Cenoten entstehen, wenn der Fels über einem unterirdischen Wasserlauf einbricht, d.h. die „Wasserlöcher“ sind unterhalb des Bodenniveaus. Hier in der Nähe von Tulum werden die Cenoten zum Baden und Tauchen genutzt.
Hier leben auch Wasserschildkröten:
Vom Strand aus kann man einen Blick auf die Maya Ruine El Castillo werfen:
Die letzte Nach wollen wir im „Dschungel“ verbringen. Wir lieben den Dschungel mit seinen Geräuschen! Daher buchen wir uns in einer abgelegenen Unterkunft in Chemuyil, 15km entfernt von Tulum ein. Auf dem Gelände gibt es sogar eine eigene Cenote.
Und noch eine wunderschöne mit Fledermäusen an der Decke: