Wir fahren/laufen über die Grenze nach Puno, Peru, um dort am gleichen Nachmittag die schwimmenden Uro Inseln auf dem Titicaca See zu besichtigen. Das Besondere an diesen Inseln ist, dass sie komplett aus Schilf gebaut sind.
Heutzutage leben die Uros überwiegend vom Tourismus. Für 1 Sol (ca. 0,25 Euro) kann man sich einen „offiziellen“ Einreisestempel für die Inseln holen.
Am nächsten Tag geht es früh weiter nach Cusco, der Hauptstadt des ehemaligen Inca-Reichs. Wir finden Cusco sehr schön, aber auch sehr touristisch (liegt ja auch auf dem gringo-trail).
Um Cusco herum gibt es jede Menge Inca Ruinen. Wir steigen eine lange Flucht von Treppen hinauf zu Sacsayhuamán. Dort gibt es auch einen Cristo.
Die Incas konnten die Steine ihrer Mauern so genau behauen, dass sie trotz chaotischer Struktur perfekt ineinander passen. Das soll besonders widerstandsfähig gegen Erdbeben sein.
Nach Cusco verbringen wir einige Tage im „Sacred Valley„.
Písac:
Hier erklimmen wir die 500m höher gelegenen Inca Ruinen – ist das anstrengend! Aber es lohnt sich. Die Ruinen bei Písac haben verschiedene Bereiche: Agrikultur, Wohnen, Militär, Gräber in den Felswänden. Wir lernen unterwegs Ronaldo kennen, der aus der Gegend stammt und uns ein bisschen erklärt. Immer wieder gibt es spektakuläre Aussichten!
Hier beginnt so langsam der Frühling. Überall in den Bergen fängt es bunt an zu blühen.
In Písac gibt es auch einen wunderschönen, wilden, botanischen Garten. Dieser wurde von Felipe Marín Moreno angelegt und wird heute von seinen Nachfahren weitergeführt. Zum Garten gehört auch eine Kartoffelsammlung. In den Anden gibt es eine enorme Vielfalt an Kartoffeln. Schön wäre, wenn die örtlichen Restaurants davon auch mal welche anbieten würden.
Urubamba:
Dieser Ort ist angenehm untouristisch. Für uns der Startpunkt um die Salinen von Maras zu besuchen. Hier haben schon die Incas Salz gewonnen. Heute werden die Salz-Terrassen auf die gleiche Weise von den Bewohnern in und um Maras genutzt.
In Urubamba serviert uns ein Peruaner perfekten italienischen Kaffee zum Frühstück. Nahe seiner Kaffeemaschine steht ein Hightech-Fahrrad. Im Fernseher läuft gerade etwas über besonders harte Fahrradrennen. Wir schauen unseren Gastgeber an:
„Fahren Sie etwa auch Radrennen?“. Es stellt sich heraus, dass unser Gastgeber Radrennprofi mit eigentlichem Wohnsitz in Italien ist. Und in der Tat: Er erzählt uns von wirklich harten Rennen, die er gefahren ist – und gewonnen hat:
Ollantaytambo:
Hier erklettern wir abermals Inca Ruinen (auf zwei Bergen).
Hier würde sich der Besuch von Machu Picchu anschließen. Da wir aber die letzten Tage genug Inca Ruinen und tolle Aussichten der Berge genossen haben, verzichten wir auf diese (auch ausgesprochen teure) Attraktion.
In Ollantaytambo gibt es übrigens den zweit-schlechtesten Kaffee der Welt! Im Frühstücksraum zuckt jeder beim ersten Schluck und greift panisch nach Zucker oder Heißwasser. Wir geben sofort auf und greifen zu unserem eigenen löslichen Kaffee, denn das Zeug ist wirklich ungenießbar. 🙂 Den schlechtesten (und kalten) Kaffee der Welt gibt es übrigens in unserer Unterkunft in Cusco. Die Köchin hat ganz offensichtlich noch nie in ihrem Leben Kaffee getrunken.
In Lima quartieren wir uns in Barranco, einem Viertel mit vielen Restaurants und verrückten Leuten, ein. Barranco gilt als das Künstlerviertel von Lima.
Inca Kola schmeckt nach einer Mischung aus Gummibärchen und Kaugummi – echt scheußlich! 🙂
Wir besichtigen das Huaca Pucllana, eine Pyramidenanlage aus getrocknetem Lehm. Die Mauern halten seit über 1500 Jahren, da es in Lima so wenig Niederschlag gibt, so dass das Wasser den Lehmziegeln nichts anhaben kann.
Im Zentrum von Lima gibt es die Basilica San Francisco. Leider ist fotografieren nicht erlaubt. Neben den Katakomben gibt es so manche andere Schätze in dem Franziskanerkloster. Unter anderem eine der schönsten Bibliotheken, die wir je gesehen haben! In den Katakomben, die eher eine Art Krypta zur Bestattung vieler Bewohner in Lima sind, bekommen wir jede Menge Gebeine und Schädel zu Gesicht.
Lima ist die größte Wüstenstadt der Welt. Durch die Nähe zum Meer hat die Stadt allerdings milde Temperaturen. Im Winter liegt Lima dauerhaft unter einer dichten Wolkendecke. Wir erleben also ein bewölktes, mildes und trockenes Wetter – allerdings mit hoher Luftfeuchtigkeit. Etwas außerhalb gibt es grüne Oasen. Hier sorgt der Nebel im Winter in den Berghängen für erhebliche Feuchtigkeit, so dass sich Pflanzen massiv ausbreiten können und für einen dichten grünen Teppich sorgen. Im Sommer ist es hier heiß und trocken und das Grün verschwindet. Eine dieser Oasen ist Lomas de Lucumo, wo wir unter Verwendung diverser Busse, Collectivos und Taxis hinfahren.
Heute verlassen wir Peru nach nur 16 Tagen. Das liegt insbesondere daran, dass die Weiterreise nach Norden sehr beschwerlich und nicht ungefährlich ist und daran, dass wir viele Sehenswürdigkeiten, die Peru zu bieten hat, schon in anderen Ländern gesehen haben, beispielsweise in Bolivien.