Curry Collection


On a quest to find the Answer to the Ultimate Question of Life, The Universe, and Everything

Route Indien

10-12-2017

Über die Grenze nach Indien

10-12-2017

Wir steigen Samstag um 9 Uhr in Sauraha in den lokalen Bus nach Sonauli. Dieser Bus nimmt immer wieder Leute Richtung Lumbini auf und ist daher recht langsam. Wir erreichen um ca. 13.30 Uhr die Abzweigung nach Lumbini und steigen dort aus. Der Holzklasse-Bus, der uns zur Grenze bringt, wartet bereits. Für 0,80 Euro pro Person bringt er uns die verbleibenden 3 Kilometer zur Grenze. Dies ist das erste Mal für uns, dass wir eine Landesgrenze zu Fuß passieren. An der Grenze warten einige Schlepper und Bettler auf uns, aber es ist entgegen vieler Beschreibungen recht harmlos. Überall werden Snacks verkauft. Alle laufen wild durcheinander. Wir finden das kleine Immigration Office von Nepal, wo wir uns den Ausreise-Stempel holen müssen. Schade, denn wir mögen Nepal und die Leute dort sehr. Dann geht es zu Fuß über die Grenze. Ein Soldat kontrolliert unser Visum. Auf der indischen Seite sieht alles ein bisschen anders aus. Wir tauschen die letzten Nepalesischen Rupies gegen indische und werden dabei um ca. 2,50 Euro betuppt. Samosa gibt es für 13 Euro-Cent das Stück. Dann zum indischen Immigration Office, wo wir uns den Einreise-Stempel besorgen. Da muss man selbst dran denken! Auf der anderen Straßenseite wartet schon der Bus nach Gorakhpur, wildeste Holzklasse. Wir rumpeln über die von wartenden LKWs nach Nepal gesäumte Straße Richtung Gorakhpur. Der Busfahrer hupt ständig und wir brauchen für die ca. 90km etwa 2,5 Stunden. Immer wieder werden Leute mitgenommen und der Bus ist rappelvoll. Dann erreichen wir im Dunkeln Gorakhpur und eh wir uns versehen, werden wir und weitere 8 Fahrgäste (inkl. Gepäck) in eine Auto-rickshaw verfrachtet. „To railway station?“ – „yes“ (ist nahe genug an unserem Hotel). Der Fahrer bietet uns Popcorn an. 🙂 Er findet es klasse ein paar Langnasen zu transportieren. „You like my country?“ – „Yes“ – „Thank you!“. Dann geht es ca. 1 Stunde durch die Rushhour von Gorakhpur. Alles, Menschen, Motorradfahrer, Autos, Kühe, etc. läuft wild durcheinander und jeder hupt oder klingelt. Es ist ein ohrenbetäubender Lärm. Sabrina wunder sich, dass wir Indien nicht von Bonn aus hören können. Der Fahrer weist uns auf jeden Tempel hin, an dem wir vorbeikommen, ruft dabei „God, god!“ und klopft sich dabei auf die Nase. Wir sind die einzigen Touristen. Der Fahrer bringt uns zum Hotel. Damit ist Teil 1 unserer Fahrt beendet. Morgen geht es weiter nach Agra.

Teil 2: Ein Bahnticket für den Nachtzug nach Agra mit einem halbwegs anständigen Bett zu bekommen, will uns ums Verrecken nicht gelingen, so dass wir mit einer Auto-rickshaw zum Busbahnhof fahren. Dort steigen wir in einen Bus nach Lucknow (halbe Strecke bis Agra). Dieser Bus ist erstaunlich bequem und hat sogar Internet (Martin ist begeistert). Mal schauen, wie es in Lucknow weitergeht.

Teil 3: In Lucknow lotst uns der Busbegleiter durchs Gewühl, kauft für uns Tickets nach Agra und erscheint abermals, nachdem wir schliesslich in den Bus gestiegen sind, um sich zu vergewissern, dass wir auch wirklich im richtigen Bus sind. Unmöglich ohne Hindi lesen zu können, den richtigen Bus zu finden 🙂 Dann geht es weitere 8 Stunden durchs abendliche/nächtliche Indien. Wir erreichen um 1:30 Uhr nachts eine Haltestelle am Highway(*) in einem Außenbezirk von Agra.  Ein Elektrotechnik-Ingenieur, der mich (Martin) unterwegs angesprochen hat, wird von seinem Vater mit dem Auto abgeholt und die beiden fahren uns zu einem Hotel, so dass wir die Nacht schlafen können, bevor wir morgens zu unserer eigentlichen Unterkunft fahren.

(*) Highway: Überwiegend 4-spurige Straße mit befestigtem Mittelstreifen. Am Rand gibt es Fahrradfahrer,  teilweise sogar Fußgänger. Gelegentlich gibt es Geisterfahrer, aber das stört niemanden. Man weicht ihnen einfach aus. Unser Bus brettert einfach dauer-hupend an allem vorbei, was nach Hindernis aussieht.

Insgesamt ist die Hilfsbereichtschaft der Inder unfassbar! Ständig werden wir entweder zum Geldautomaten, Ticketschalter, Bus, Hotel oder sonst wohin gebracht.

Busfahrt in Holzklasse, hier ein Beispiel aus Nepal auf einer Pistenstrecke durch die Berge.

Tiere in unserer Unterkunft

11-12-2017

Hier noch ein Nachtrag zu unserer Unterkunft in Sauraha, Chitwan National Park:

Unsere Unterkunft ist eine Bambushütte mit Plumpsklo. Immerhin gibt es ein Waschbecken mit fließendem Wasser.

Wir machen Bekanntschaft mit folgenden Tieren:

Ratten in Wand und Decke, die sich nachts über unsere Wegzehrung (Nüsse, Apfel) hermachen.

Mosquitos, sowie Zecken, die wir unfreiwillig aus dem Jungle mitbringen.

Eine Katze, die statt Ratten zu fangen, lieber in unser Klo springt. Martin muß sie dort wieder herausholen.

Katze im Klo

Bienen: Auf einmal schwärmen immer mehr Bienen um unsere Hütte, besonders in der Toilette. Wir weisen den Besitzer darauf hin. „Oh, we will have honey!“. Die Bienen lassen sich in der Aufbewahrungsbox mit Sägespänen und Sand für das Plumpsklo nieder.

Bienenschwarm

Die Bienen sind sehr friedlich. Niemand hat Angst. Sie werden auch den kleinen Kindern gezeigt. Es ist eine interessante Erfahrung, wenn 500 Bienen friedlich um einen herumschwirren. Der Versuch, die Bienen in eine neue Kiste zu locken, endet damit, dass sie sich an der Rückseite einer anderen Hütte niederlassen. Es ist eine Art Wanderbienen, die weder besonders sesshaft sind, noch viel Honig geben.

Agra

15-12-2017

Wir verbringen die Nacht in einem Homestay bei Mamma Sunita. Dort gibt es  – welche Überraschung – als Abendessen Dhal Bhat. Das essen wir jetzt seit vier Wochen mit wenigen Ausnahmen mindestens einmal pro Tag. Es variieren die Curry-Beilage und die Art, wie die Linsensuppe gewürzt ist.

Sunitas Mann ist nicht davon abzubringen, uns ein Bollywood Video aus den 70er Jahren vorzuführen, dass er auswendig mitsingt.

Zum Duschen gibt es nur kaltes Wasser und einen Eimer heißes, der dazugestellt wird.  Aber die beiden Gastgeber sind sehr nett und herzlich.

Das Taj Mahal ist in Wirklichkeit atemberaubend schön. Das kommt auf Fotos nicht zur Geltung.

 

Das Dorf Dhula Raoji

15-12-2017

Auf dem Weg nach Jaipur steigen wir in dem Dorf Dhula Raoji ab. Für die Einwohner sind weiße Ausländer nicht gewohnt. Sofort sind wir von Scharen Kindern umringt. Sie wollen unbedingt mit uns fotografiert werden.

Kinder in Dhula Raoji

Dhula Garh, unsere Unterkunft

Am Abend sind wir auf einer Geburtstagsparty von einem 17-Jährigen. Sie findet auf dem Dach des Hauses statt. Ständig werden wir aufgefordert zu tanzen. Musiklautstärke ist immer 100%. Es gibt Tee und Kuchen.

One more dance?

Jaipur, die pinkfarbene Stadt

15-12-2017

Stufen-Brunnen, Jaipur

Sabrina im Amber Fort

Garten im Amber Fort, Jaipur

Martin beim indischen Friseur

Pushkar

16-12-2017

Pushkar, heiliger See

Wir dürfen den See nur ohne Schuhe umrunden. Das Baden soll gut für’s Karma sein, aber die wenigen, die mit dem Wasser in Berührung kommen, waschen sich nur die Füße, da das Wasser sehr kalt ist. Immerhin: Gutes Karma für die Füße 🙂

 

Jodhpur, die blaue Stadt

20-12-2017

Viele sagen, man kann Indien lieben oder hassen. Wir fühlen uns hier sehr wohl.

Warum ist es in Indien so schmutzig auf den Straßen?
Die Inder halten die Kuh für heilig. Daher füttern sie sie mit Speiseresten und so sind Kühe eine ständige Begleiterscheinung in den Städten und sie machen entsprechend Mist. Neben Hunden und Tauben trifft man manchmal auch noch Ziegen und Schweine auf der Straße an. Motto: „Für jeden ist Platz“.

beim Chapati Essen

Die Inder lieben es Weiße anzusprechen. Überhaupt sind sie viel kommunikationsfreudiger als Europäer. Hinzu kommt, dass das Abstandsbedürfnis geringer ist, als bei uns. „Country?“ – „Germany“ – „Ah, nice“. Wie bei vielen Asiaten kommt es in der Kommunikation darauf an, dass die Inder ihr Gesicht wahren können. Wenn man den Menschen aufgeschlossen, respektvoll und mit diesem Wissen begegnet, kann die Begegnung selbst mit den Touristenschleppern gutartig verlaufen. „Need a guide?“ – „No thank you“ – „where are you going?“ – „Only 100 meters“ – „OK, mayby tomorrow?“ – „Yes, maybe tomorrow“.

Martin hat einen Samosa Shop gefunden

Unser Auto steht in Jodpur an der roten Ampel. Eine Bettlerin kommt an unser Fenster. Ich  (Martin)gebe ihr eine Tüte Chips. Sie nimmt sie und anstatt zu gehen, bearbeitet sie mich unablässig weiter. Sie ist durch nichts davon abzubringen. In dem Moment, wo unser Auto anfährt, erhellen sich ihre Gesichtszüge und wir winken uns beide freundlich zu.

Sabrina im besten Omlette Shop der Welt

Der Besitzer des Shops (den es seit den 70er Jahren gibt) zeigt uns stolz ein Foto einer deutschen Zeitung, in der sein Shop vorkommt. Damit ist amtlich: Hier gibt es wirklich die besten Omelettes der Welt.

Beim Fotografieren einer Kuh werden wir von einem Mädchen an einem Gemüsestand angesprochen. „Where from?“ – „Germany“ – „Have cows in Germany?“ – „Yes, but only in the villages“. Dann erklärt sie uns das gesamte Gemüsesortiment. „Want to try?“ – Sie hält uns seltsame Bohnen unter die Nase. Lieber nicht (da ungewaschen). Sie schenkt jedem von uns eine Möhre.

Jodhpur, die blaue Stadt

Überhaupt ist Rajasthan sehr romantisch mit seinen schnörkeligen Forts und Palästen, der wilden, kargen Landschaft und den bunten Menschen. Alibaba und Co. lassen grüßen.

Fröhliche Weihnachten

24-12-2017

Hier in Rajasthan interessiert sich niemand für Weihnachten. Morgens ist es ca. 7 Grad kalt, tagsüber knapp 30 Grad, eher Sommer-Atmosphäre. 🙂

Auf dem Weg zur Sanddüne

Wir wünschen allen ein fröhliches Weihnachtsfest und beneiden Euch um die Weihnachtsplätzchen!

Jaisalmer, die goldene Stadt und die Wüste

25-12-2017

Das Fort von Jaisalmer

Jaisalmer

In Jaisalmer übernachten wir in einem hübschen Hostel. Dann geht es über Nacht zu einer Sanddüne.

Trinkwasser-Stelle in der Wüste

Ein toter Baum

Sanddüne

Windräder

Um Jaisalmer gibt es jede Menge Windräder

Sabrinas Füße

Martin und ein Kamel

Sonnenuntergang

Unser Wüstencamp

Unsere Nacht in der Wüste ist eine interessante Erfahrung. Leider wird die Ruhe und Einsamkeit gestört durch allzu touristisches Treiben. Beim nächsten Mal würden wir eine individuelle Tour und keinen Standard-Ausflug machen.