Route Kambodscha

09-03-2018

Kratie und Kampong Cham

09-03-2018

Der Weg nach Kambodscha an einem der korruptesten Grenzübergänge gestaltet sich sehr einfach. In Laos kann man gegen $10 alles von einem „Service“ übernehmen lassen und muß nur noch den Pass mit fertigem Visum entgegen nehmen. So erreichen wir Kambodscha schneller und leichter als gedacht.

Kratie ist eine kleine Stadt am Mekong, vorgelagert die Insel Koh Trong mit Landwirtschaft.

Rundfahrt auf der Insel Koh Trong bei Kratie

Heuschober

schwimmende Häuser vor der Insel Koh Trong

schwimmende Häuser

In Kambodscha (und auch Laos und Myanmar) gibt es neben normalen Tankstellen auch improvisierte mit Behälter und Gartenschlauch für den Notfall:

Tankstelle

Chillies für Thomas 🙂

In Kampi nahe Kratie gibt es eine Art Freibad im Mekong.

Freibad im Mekong

Steg im Mekong

„Liegewiese“

ein Badegast

Dann geht es weiter nach Kompong Cham. Hier ist einiges mehr los.

Martin darf seltsame Früchte und Erbsen probieren

Gemüse

noch mehr seltsame Früchte

Eislieferung an der Uferpromenade

In Kampong Cham gibt es die längste Bambusbrücke der Welt (die längste Holzbrücke der Welt kennen wir ja aus Myanmar). Sie wird jedes Jahr vom Monsun weggeschwemmt und nach der Regenzeit wieder aufgebaut.

Bambusbrücke von Kampong Cham nach Koh Paen

Koh Paen Brücke in Kampong Cham

Globber

die Bambusbrücke im Sonnenuntergang

Die Menschen in Kambodscha sind sehr offen und freundlich. Oft werden wir angesprochen und erleben tolle Begegnungen.

In Kampong Cham ist abends am Mekong richtig was los:

Federfußball und Aerobic

Hier der Wikipedia Artikel zu Federfußball.

Rüben

10-03-2018

Wir sitzen im Minibus von Kratie nach Kampong Cham dicht gedrängt. Ich (Martin) schaue auf dem Handy die curry-collection Seite an. Als ich beim Video über „Cinéma Tuk-Tuk“ ankomme, greift eine Hand von rechts nach meinem Handy und drückt „Play“. Mein Nachbar ist neugierig und wir schauen zusammen das Video. Er will noch mehr Bilder unserer Reise sehen. Dann schauen wir Bilder auf seinem Handy. Er kann kein Wort Englisch und ich kein Wort Khmer. Die Bilder zeigen wie er aus großen Baumwurzeln Figuren gestaltet. Dazwischen ist ein Bild von einer Frau.

Ich zeige auf das Bild. Er gestikuliert: „Das ist meine Frau, aber sie ist gestorben“. Er macht durch verschiedene Gesten unmissverständlich klar, dass sie jetzt tot ist. Geste zu den Augen: Er hat geweint. Dann zeigt er auf sein Herz. Sie lebt jetzt in seinem Herzen. Er zeigt Fotos, wie sie vor seinem Haus mit Infusionen auf einer Bank liegt. Dann zeigt er weiteres Foto von seiner Familie: Er zählt 1-2-3-4 Kinder, die Nummer 5 daneben, seine Frau, ist jetzt weg.

Wir sitzen eine Weile zusammen und betrachten diese Bilder – ohne Worte. Dann kommen wir an seinem Zielort an. Er packt schnell seine Sachen. Er hat einen großen Sack mit unbekanntem Gemüse dabei. In letzter Sekunde greift er in den Sack und drückt mir zum Abschied eine Art Rüben in die Hand:

Rüben

Nachdem wir 2 Tage die Rüben getragen haben, erfahren wir, dass man sie leicht pellen und roh essen kann. Sie heißen Jicama und schmecken lecker und süß.

 

Das Tuol Sleng Genozid Museum

13-03-2018

In Phnom Penh besuchen wir das Tuol Sleng Genozid Museum. Unter der Schreckensherrschaft der Roten Khmer von 1976 bis 1979 starben vermutlich bis zu einem Viertel der Bevölkerung Kambodschas durch Hinrichtungen, Nahrungsmangel und Krankheiten. Es gab mindestens 150 Hinrichtungs- und Folterzentren, wie diese Schule, die zu einem solchen Zentrum umfunktioniert wurde.

Tual Sleng Genozid Museum

In den Gebäuden wird uns drastisch vor Augen geführt, welche Methoden die Roten Khmer anwandten – nichts für sensible Gemüter.

Es wird ganz offensichtlich Wert darauf gelegt, genau zu dokumentieren, wer die Opfer und wer die Täter waren. Da eine derart große Zahl an Menschen zu Tode gekommen ist, gibt es praktisch keine Familie in Kambodscha, die nicht betroffen ist.

Die Folterknechte  von Tuol Sleng wurden oft selbst zu den Gräueltaten gezwungen und leben zum Teil heute noch, z.B. in einer Dorfgemeinschaft, in der die Bewohner um die Vergangenheit der Leute wissen, die Täter aber heute irgendwie in die Gemeinschaft integriert sind.

In einigen Räumen gibt es Fotos von Opfern, die heute noch leben und sich bereit erklärt haben, über die damalige Zeit zu sprechen:

diese Menschen äußern sich heute …

… mit folgenden Aussagen

überlebende Kinder

In Tuol Sleng gibt es täglich ein halbe Stunde, wo sich Besucher mit Überlebenden treffen können. Wir bewundern den Mut, den die Überlebenden haben, sich auf diese Weise im Dialog mit Besuchern mit der Vergangenheit auseinander zu setzen.

Besuchszeiten für den Dialog mit Überlebenden

Wir verlassen das Museum mit großer Dankbarkeit, dass wir heute in besseren Zeit leben dürfen.

Phnom Penh

14-03-2018

In Phnom Penh übernachten wir mit Airbnb bei Pawel und Ania aus Polen. Pawel ist Architekt für eine schwedische Baufirma. Die Beiden leben seit 3 Jahren in Phnom Penh. Wir können auf diese Weise das Leben der sogenannten Expats kennenlernen.

Da Phnom Penh klar im 21. Jahrhundert angekommen ist und Kambodscha eines der am stärksten wachsenden Länder der Region ist, kann Pawel sich als Architekt hier verwirklichen.

Seine Freundin lädt uns auf eine Bootstour auf dem Mekong ein.

Bootstour auf dem Mekong

Uferpromenade in Phnom Penh

Sonnenuntergang auf dem Mekong

werdende Skyline von Phnom Penh

Wir nutzen unseren Aufenthalt in dieser modernen Stadt, um ins Fitnessstudio zu gehen und eine überfällige Mission zu erfüllen:

In Laos erreicht uns eine Rückruf-Aktion für Martins Laptop wegen Brandgefahr. Es muß auf lose Schrauben unter dem Akku überprüft werden. Hierzu brauchen wir eine große Stadt mit entsprechender Lenovo Vertretung. Die gibt es in Phnom Penh. Als wir dort ankommen, treffen wir aber leider nur einen schlafenden Wachmann an. Der Laden ist (wegen Weltfrauentag) geschlossen. Pawel empfielt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Wir kaufen im Baumarkt einen Satz Schraubendreher und prüfen die Schrauben selbst. Stefan, bitte das folgende Foto NICHT angucken! 🙂

Martin prüft Schrauben am Laptop

Zumindest am Laptop ist jetzt keine Schraube mehr locker 🙂

Kep, da wo der Pfeffer wächst

20-03-2018

Wir fahren nach Kep ans Meer.

Jackfruit im Kep Nationalpark

Inseln vor Kep

Im Kep Nationalpark

eine neugierige Echse

Nahe Kep / Kampot gibt es einen Berg, der die Luft vom Meer aufhält, so dass das Klima hier besonders feucht ist. Ideal zum Pfefferanbau.

Pfefferplantage

Pfeffer-Farmer Martin

Trocknung des Pfeffers

Wir probieren frischen, grünen Pfeffer, getrockneten schwarzen und roten Pfeffer, sowie weißen Pfeffer. Roter und schwarzer Pfeffer entsteht durch unterschiedlich lange Trocknungszeiten. Beim weißen Pfeffer wird die Schale vor der Trocknung entfernt. Der Pfeffer aus dieser Gegend wird übrigens unter dem Namen Kampot Pfeffer gehandelt.

Ananas

Wir besichtigen noch zwei Höhlen in der Nähe von Kampong Trach.

Wat Kiri Sela

Die Decke der Höhle bei Kampong Trach (mit Vogelnest)

Höhle bei Kampong Trach

Felsen bei Kampong Trach

Felsen bei Kampong Trach

Kinder zeigen uns die zweite Höhle. Sie haben großen Spaß daran, sich mit Sabrina zu fotografieren.

Sabrina und die Kinder

Lotus

Wieder näher am Meer wird Salz gewonnen…

Salzfelder

Viel Ladung, wenig Motorrad

…und Meeresfrüchte verkauft.

Willkommen in Kep

Shrimps

Kampot

20-03-2018

Kampot ist auch ein hübschen Städtchen. Dort machen wir eine Bootstour auf dem Fluß Praek Tuek Chhu.

Kampot

Fußgänger- und Motorrad-Brücke in Kampot

unsere Unterkunft direkt am Ufer

das Boot wird klargemacht

Ufer am Praek Tuek Chhu

Standruderer

Bootstour auf dem Praek Tuek Chhu

Sonnenuntergang auf dem Praek Tuek Chhu

die Fischer auf dem Heimweg

Fischerboot

Palme 🙂

kleine Wasserwege

Am nächsten Tag geht es mit dem Scooter auf den Bokor Hill.

Essen verboten? 🙂

Dies ist übrigens nicht unser Moped.

Lok Yeay Mao, weiblicher Buddha

Neben Kolonialbauten gibt es auf dem Gipfel eine Kirche.

Kirche auf Bokor Hill

Kirche auf Bokor Hill

Aussicht von Bokor Hill

Aussicht von Bokor Hill

Sabrina ist sehr mutig

Für uns das schönste auf Bokor Hill sind die 100 Rice Fields, ein großes Feld mit scheinbar regelmäßigen Steinformationen, die die Bewohner mit Steinmännchen geschmückt haben:

Steinmännchen

100 Rice Fields

Ort der Verehrung

Der Boden der 100 Rice Fields

Kampong Chhnang und das schwimmende Dorf

22-03-2018

In Kompong Chhnang lassen wir uns durch das schwimmende Dorf rudern. Es befindet sich auf dem Fluss Tonle Sap und wird von vietnamesischen Einwanderern bewohnt.

Straßenküche in Kampong Chhnang

Markt in Kampong Chhnang

3 Frauen, 3 Hüte

Boote am Kai

Warentransport

Lotusanbau auf dem Tonle Sap

Verteilung des Fischfangs

schwimmendes Wohnhaus

schwimmendes Haus

in viele Wohnhäuser kann man vom Wasser aus reingucken

ein Boot

schimmender Händler

Haarewaschen im Vorgarten

geparkte Boote

Man beachte, dass es 35 Grad ist. Bloß nicht zu dünn anziehen 🙂

unsere Ruderin

Mangobaum im Vorgarten

schwimmender Tempel

Überall in Südostasien gibt es mittlerweile Plastikflaschen-, Papp- und Altmetall-Recycling – selbst hier auf dem Wasser:

Flaschensammlung

Wie man das wohl wieder auseinander frickelt?

Fischernetz-Geknäuel

Aloe Vera im Vorgarten

noch ein wunderschöner Vorgarten

Während des Monsuns steigt der Wasserspiegel um bis zu 8 Meter. Daher sind die Häuser am Ufer entsprechend gebaut:

Häuser am Ufer

Häuser auf Steltzen

Fisch wird zum Trocknen ausgelegt

Zirkus in Battambang

23-03-2018

In Battambang besuchen wir eine Show der Phare Ponleu Selpak Zirkus- und Kunstschule. Sie bietet Kindern kostenlosen Unterricht an und finanziert dies durch die Shows. Dort treten junge Artisten auf. Man nimmt sich gerne selbst auf die Schippe:

Show des Phare Ponleu Selpak Zirkus

Von Battambang nach Siem Reap

24-03-2018

Wir buchen eine Bootsfahrt von Battambang zu unserer letzten Station in Kambodscha, Siem Reap. Diese führt über den See Tonlé Sab, der größte Binnensee Südostasiens und dauert ca. 8 Stunden.

unser Boot

das „Cockpit“

Nahe Battambang ist der Fluss so schmal, dass wir kaum durchkommen. Manchmal muss das Boot richtig rangieren, um nicht im überwachsenen Flußufer stecken zu bleiben. Später wird der Fluss dann breiter.

Gegenverkehr

Passagiere

schlafende Mama

Martin’s neuer Lieblingssnack

Mittagspause

Wir kommen abermals an schwimmenden Dörfern vorbei. Hier spielt sich das Leben zu einem großen Teil auf dem Wasser ab. Diese Passagiere werden von anderen Bewohnern abgeholt:

Passagiere steigen aus

Boote zu Häusern umgebaut

Dann weitet sich der Fluß und wir fahren ein Stück über den Tonlé Sab und schließlich nach Siem Reap.

auf dem See Tonlé Sab

Und auch das gibt es in Kambodscha:

Kampagne gegen Korruption