Die nächsten 10 Tage könnten die blog Beiträge seltener werden, da hier in Neuseeland das mobile Internet sehr teuer und teilweise nicht verfügbar ist. Wir holen die Beiträge dann später nach.
Aber die google map ist wieder da. Ingo hat kurzfristig gezaubert und nun kann man wieder sehen, wo wir uns gerade aufhalten.
Wir mieten einen „self-contained“ Camper. Damit können wir auf allen freedom campsites, d.h. kostenlose Campingplätze ohne jegliche Einrichtungen wie z.B. Toiletten, Strom- und Wasseranschluss, übernachten. Freedom campsites sind abseits und dafür wunderschön gelegen. Außerdem hat unser Camper eine Wohnraum-Heizung! 🙂
Wir beginnen unsere Reise mit einem Notfall-Abendessen bei McDonald’s, einem Großeinkauf und einer kleinen „Ich vermisse Asien“-Krise.
Am nächsten Morgen empfängt uns Neuseeland mit seiner unfassbar schönen Landschaft.
Die meistfotografierte Kirche Neuseelands:
Unsere zweite Nacht:
Dann fahren wir zu einem kostenpflichtigen Campingplatz mit Toilette und Frischwasser, um den Hooker Valley track zu laufen.
Eine solche Ebene ganz in unserer Nähe (von Twizel) war übrigens der Drehplatz für die Schlacht zwischen den Orcs und Gondor und Rohan aus „Der Herr der Ringe“:
Mount Cook, mit 3724m, ist der höchste Berg Neuseelands:
Wir besuchen eine erstaunliche „Fels“-Formation aus Lehm. Die Clay Cliffs befinden sich auf Privat-Gelände. Am Tor 5 Dollar in die Box einwerfen und los geht’s. Das Gatter im Zaun öffnen wir per Selbst-Bedienung.
Um nach Wanaka zu kommen, müssen wir über Lindis Pass (ca. 1000m hoch). Wieder traumhafte Landschaft!
Ich (Sabrina) freue mich über die vielen wolligen Bewohner. Gar nicht so leicht, die Schissbuchsen zu fotografieren, denn sie nehmen sofort Reißaus, wenn man sich nähert (scheinen Menschen nicht gewohnt zu sein).
Gegen Mittag erreichen wir Wanaka.
Dieser Baum lebt. Er wächst im See und brauchte 70 Jahre um geschätzte 5m hoch zu werden.
Nahe Queenstown ist das Paradies:
Auf dem Weg dahin durchfahren wir die Crown Range.
Im Paradies gibt es natürlich…
und…
Weit und breit kein Haus zu sehen. Wem gehören diese Briefkästen??? Wie weit entfernt kann man in Neuseeland von seinem Briefkasten wohnen?
Es gibt noch etwas im Paradies, was wir dort nicht vermutet hätten: Isengard.
An dem kleinen Hügel in der Bildmitte stand Sarumans Turm. Dank des tatkräftigen Einsatzes der Ents brauchen wir nicht zu fürchten, Saruman dort anzutreffen.
In der Nähe besuchen wir eine alte Scheelit-Mine.
Weiter geht’s nach Arrowtown, einer alten Goldgräber-Siedlung. Hier ließen sich chinesische Bauern nieder, um ihr Glück zu versuchen.
In unmittelbarer Nähe ist das „Ford Bruinen“, wo Arwin Frodo und die anderen Hobbits vor den Nazgûl rettete.
Hier gallopierten die Pferde durch den Fluss:
Mit Nazgûl: The Ford of Bruinen.
Unser Weg zum Milford Sound ist recht aufwändig, denn in dieser Gegend gibt es nicht viele Straßen. Wie man auf unserem GPS Track sehen kann, müssen wir weit um Berge herumfahren.
Aber auch der Weg dahin ist schön. Wir halten immer wieder an, um die schöne Landschaft zu genießen.
Der Himmel ist oft von nebelartigen Wolken verhangen. Sie zeigen sich auch im Spiegelsee.
Vor unserem Ziel müssen wir noch einmal auf einem Campingplatz übernachten.
Dank Wikicamps finden wir viele schöne Plätze und Wanderwege. So auch diesen durch den „mossy forest“, den neuseeländischen Regenwald.
Der Regenwald sieht hier aus, wie in einer Fantasiewelt. Ein 80cm dicker Baum ist ca. 350 Jahre alt. Überall liegen umgestürzte, vermooste Bäume herum. Die Setzlinge können bis zu 20 Jahre auf ihre Chance warten. Wenn ein Baum umkippt und dadurch Licht den Waldboden berührt, ist das das Signal für die Setzlinge, ihr Wachstum zu starten. Der schnellste und stärkste gewinnt.
Am nächsten Morgen fahren wir früh zu unserer Bootsfahrt über den Milford Sound. Hier müssen wir durch den Homer Tunnel. Nicht nur, dass die Wände roh, statt ausbetoniert sind, sondern die Straße ist auch eher eine Schotterpiste.
Unsere Fahrt durch den Homer Tunnel
Bei dem Video hört man auch das Geschepper unseres Geschirrs, dass uns seit über 2000km begleitet. Papa / Friedel, du würdest wahnsinnig werden! 🙂
Am Parkplatz begrüßt uns ein Kea , der auf unseren Camper fliegt und neugierig durch das Dachfenster guckt.
Keas gehören zu den intelligentesten Vögeln der Welt. Und sie lieben knifflige Rätsel (bei denen am Ende ein Leckerchen herausspringt). Sie treiben derart viel Unfug, dass die Neuseeländer ihnen Spielplätze bauen, damit sie z.B. nicht immer die Dichtungen von Autos abmontieren. Der Kea ist die einzige alpine Papageienart und nur auf Neuseeland anzutreffen.
Auf dem Rückweg wollen wir wissen, was es bei dem Hinweisschild „The Chasm“ zu sehen gibt. Es handelt sich um einen spektakulären Wasserfall.
Das Wasser stürzt hier durch die Spalte zweier Felsen in die Tiefe. Das Department of Conservation, das auch sonst überall liebevoll alles ausschildert und schöne Wanderwege und Campingplätze anlegt, hat hier eine Brücke gebaut, so dass wir das Spektakel von oben sehen können.
Und auch dies präsentiert sich uns auf dem Rückweg:
Wir übernachten in Manapouri, um am nächsten Tag die „dead marshes“ zu besuchen.
„There are dead things, dead faces in the water, dead faces!“ – „Come, Mr. Frodo, don’t look at them!“ Wer sich von den Irrlichtern hypnotisieren lässt, versinkt im Sumpf und schließt sich den Toten an.
In der Nähe ist auch ein weiterer Drehort aus „Herr der Ringe“, nämlich der Fluss Anduin, auf dem die Gefährten mit Booten nach Lothlorien reisen:
Wir fahren durch die Catlins, die dafür bekannt sind, dass die Bäume wegen starkem Wind in eine Richtung wachsen. Wohlgemerkt: Als wir da waren, war es windstill!
Weiter geht es nach Bluff, der südlichsten Stadt in Neuseeland.
Nach Bluff geht es noch in die Werkstatt. Da wird die Heizung unseres Camper-Monsterchens repariert. Danach fahren wir an der Küste weiter nach Norden…
Nach unserer Übernachtung bei den Fortrose Cliffs geht es weiter nach Curio Bay.
In Curio Bay sehen wir uns einen versteinerten Wald an. Vor 180 Millionen Jahren wurde dieser Wald durch mehrere Fluten zerstört. Die Bäume konnten sich allerdings dank der günstigen „Zutaten“ im Wasser mit Mineralien vollsaugen und sich so vor Verrottung schützen. Dann versteinerten sie durch Sedimentbildung im Laufe der Jahrmillionen. Später legte die Erosion an der Küste die Bäume teilweise wieder frei, so dass wir heute solch einen extrem seltenen versteinerten Wald ansehen können.
Auf dem Weg zum Nugget Point liegen mehrere Wasserfälle. Eigentlich können uns ja Wasserfälle seit Laos nicht mehr beeindrucken, aber diesen finden wir wunderschön:
Mit Dunedin besichtigen wir eine „größere“ Stadt. Zumindest hier auf der Südinsel sind Städte aber recht stark (und autofreundlich) in die Fläche gebaut, so daß sie mehr an amerikanische Kleinstädte, als an europäische Städte erinnern. Es gibt z.B. kein „richtiges“ Stadtzentrum. Typisch für neuseeländische Städte ist der Farmers Markt.
In Dunedin befindet sich die steilste Straße der Welt mit ca. 35% Steigung! Die müssen wir natürlich hochlaufen 🙂
Über den Shag Point fahren wir zum Katiki Point, wo es eine Station für Pinguine gibt.
Unterwegs halten wir mehrfach an, um Robben zu sehen. Empfohler Abstand: 10m.
Ingo? Was für ein Vogel? -> Tüpfelscharbe
In Neuseeland gibt es (vom Aussterben bedrohte) Gelbäugige Pinguine (Hoiho), die extrem scheu sind. Am Katiki Point haben wir das große Glück gleich mehrere von ihnen in unmittelbarer Nähe zu beobachten. Sie verraten sich durch ihre lauten Schreie (das maorische Wort ‚hoiho‘ bedeutet ’noise shouter‘) Die Hoiho brauchen dichtes Gebüsch in der Nähe des Meeresufers, um sich dort verstecken zu können. Am späten Nachmittag kommen sie vom Fischen zurück in ihre Quartiere. Momentan ist die Zeit des Kennenlernens und Partnerfindens.
Und gleich nebenan gibts noch ein paar Robben.
Neben dem Rhino in Nepal, haben wir hier in Neuseeland das zweite Mal Gelegenheit Tiere einer vom Aussterben bedrohten Art in freier Wildbahn zu erleben.
Am nächsten Morgen bei Ebbe schauen wir uns dann die Moeraki Boulder an. Es gibt Legenden um die Entstehung dieser Formationen, aber auch eine wissenschaftliche Erklärung. Wir haben großen Spaß daran, am Strand herumzulaufen und die verschiedenen Boulder zu bewundern.
Am letzten Tag, an dem wir unseren Camper wieder in Christchurch abgeben müssen, zeigt uns die „Hüterin“ des Campingplatz noch dies: