Unsere letzte Station in Thailand ist Hat Yai, ca. 750km von Hua Hin entfernt. Wir nehmen den Nachtzug dorthin.
In unserem Hotel, in dem wir am nächsten Morgen ankommen, herrschen strenge Sitten:
Abendessen gibt’s auf dem Floating Market.
Das Curry ist übrigens scheußlich fischig. 🙂
In Hat Yai sind wir die einzigen westlichen Touristen, alle anderen sind Asiaten, viele aus Malaysia. Wir buchen für den nächsten Morgen Plätze im Minivan, der uns über die Grenze nach Malaysia und von dort nach Georgetown bringt. Auch hier ist die Grenzüberquerung problemlos: Ausstempeln in Thailand, dann Einreise-Stempel in Malaysia mit Aufenthaltserlaubnis von 90 Tagen. Wie gut, dass der Fahrer uns an einer shopping mall in Georgetown rausschmeißt, denn dann gehen die folgenden Schritte ganz leicht:
Die ersten Schritte in einem neuen Land:
Demnächst berichten wir also von Malaysia.
Georgetown ist eine moderne Stadt mit einem alten Stadtkern aus Kolonialzeiten und Hochhäusern in den Außenbezirken. Unsere Unterkunft ist in einem der älteren Häuser im Zentrum. Von hier aus laufen wir kreuz und quer durch die Stadt, um die diversen Straßen-Kunstwerke von Ernest Zacharevic und anderen zu finden.
Es macht uns großen Spaß durch Georgetown zu laufen und die vielen Kunstwerke zu entdecken. Neben den bekannten, gibt es nämlich noch jede Menge kleine Wandmalereien und andere Schönheiten zu entdecken. Dazu kommen 20 „welded iron caricatures“.
Auf der dem Festland zugewandten Seite gibt es „Jetties“ (Anlegestege), die von bestimmten Communities (Clans) bewohnt werden. Hier sind Häuser auf Betonpfählen ins Meer gebaut.
Wir essen in einer der Hallen für Garküchen:
Wir fahren mit dem Bus (in Georgetown gibt es ein gutes Netz öffentlicher Verkehrsmittel) zur Entopia Schmetterlingsfarm. Während wir durch das liebevoll gestaltete Biotop gehen, schwirren hunderte Schmetterlinge um uns herum.
Neben Schmetterlingen gibt es dort jede Menge anderer Insekten zu sehen.
Die Farm verdient u.A. damit Geld bestimmte Arten zu züchten und zu verkaufen.
Außerdem gibt es einen großen Bereich, in dem sehr fantasievoll die Welt der Insekten erklärt wird. Was wäre, wenn die Insekten die gleiche Evolution erlebt hätten, wie der Mensch?
Weiter geht es zu einer Fruchtfarm. Dort verdient man nicht nur mit dem Anbau von Obst Geld, sondern auch mit der Herstellung von trinkbarem Fruchtessig und fermentiertem Kokos-Öl für Kosmetik. Besucher dürfen sich von einem exotischen Früchte-Buffet bedienen. Viele der Früchte kennen wir bisher noch nicht.
Es gibt natürlich auch Mangos, Ananas, Wassermelonen, Sternfrucht, Macadamia (Nüsse), Avocado (ist eine Frucht), Rambutan, Drachenfrucht, Sapotilla, Jackfruit, Aronia-Kirsche (rote Apfelbeere), Rosenapfel und Longan. Wir probieren außerdem die Miracle Fruit. 🙂
Und dann gibt es noch die Durian:
Seit Südthailand hängt in jedem Hotel/Hostel dieses Schild:
Durian erzeugt einen derart intensiven, lange anhaltenden Geruch, dass diese Frucht in Hotels und anderen geschlossenen Orten verboten ist. Der Geruch kann Tiere aus einer Entfernung von 800m anlocken! Sie ist zudem auch noch so stachelig, wie ein Igel. Durian ist in Südostasien eine hochgeschätzte Frucht. Ob sie gut oder übel riecht, daran scheiden sich die Geister.
Einer der Angestellten in der Fruchfarm hat uns ins Herz geschlossen und er schneidet extra für uns eine (teure) Durian auf, damit wir sie endlich probieren können.
Fruchfleisch gibt es nur einige Milliemeter um den Kern herum und es ist sehr cremig mit der Konsistenz von Pudding oder Sahne. Martin schmeckt es ausgezeichnet, Sabrina findet es scheußlich. Der Geschmack der Durian ist schwer zu beschreiben.
Wir übernachten in Taiping, auch Raincity genannt, da sie die regenreichste Stadt in Malaysia ist. Es regnet täglich zwischen 15 und 17 Uhr – und zwar aus allen Eimern. Wir sind definitiv in den Tropen angekommen. Wir besuchen den Lake Garden und fahren anschließend auf den Maxwell Hill. Dorthin bringt uns ein Jeep innerhalb von weniger als 30 Minuten auf eine Höhe von ca. 1200m.
Wir lernen ein paar Mädels aus der lokalen Koranschule kennen, die ebenfalls auf den Maxwell Hill fahren. Die Fahrt im Jeep ist wie in einer Achterbahn:
Fahrt auf den Maxwell Hill
Dort oben verändert sich die Vegetation.
Die Menschen in Malaysia sind überwiegend muslimisch. Uns erscheinen die Asiaten (die ja eher Buddhisten sind) mit Kopftuch oder im Kaftan und der Muezzin anfangs ungewohnt. Die Malaysier sind sehr gesprächig und können überwiegend gut Englisch (in den anderen Ländern in Südostasien wurden manche Gespräche oft nur mit den Worten „Yes“ und „No“ geführt. „No“ war auch eine gute Antwort auf Fragen, die man nicht verstanden hat: „Can we get the menu please?“ – „No!“ – „No…?“). Als wir in Malaysia ankommen, nehmen uns sofort zwei nette Damen unter ihre Fittiche und führen uns zu einem kleinen Restaurant. Sie erklären uns auch gleich die malaysische Küche und geben Tipps, wo wir sonst essen können. Auf der Straße freut sich ein Mann, uns zu sehen, und schenkt spontan zwei kleine Kuchen. Fast jeder Taxifahrer, Sitznachbar, Kellner oder einfach jemand, der mit uns an der Ampel steht, möchte wissen, woher wir kommen und/oder gibt uns Reisetipps. Das erinnert uns an Indien. Die Leute halten hier allerding mehr Abstand 🙂 Malaysia ist außerdem ein modernes industrialisiertes Land. Statt Holzhütten gibt es Hochhäuser, statt Rostlauben fahren wir in ultra-bequemen Reisebussen. Und die malaysische Bevölkerung reist auch sehr gerne im eigenen Land. Beim Anblick von shopping malls und Themenparks schlägt das malaysische Herz besonders hoch. Den in Myanmar, Laos und Kambodscha bei Frauen beliebten Pyjama sehen wir hier auch nicht mehr. In Malaysa sind dafür Birkenstocks der Renner. In Laos und Kambodscha sind Flip-Flips beliebt, typischerweise auf dem Moped und sogar im Dschungel. Essen in Malaysia ist relativ günstig, Übernachtungen recht teuer (derzeit sind keine Zimmer mit eigenem Bad in unserem Reisebudget). Geblieben sind das Schwitzen und der Schallermann (dazu später mehr).
Dieses Schild ist wirklich wichtig. Wir haben schon mehrfach Fußabdrücke auf Klobrillen gesehen:
Auf dem Weg in die Cameron Highlands fahren wir nach Ipoh. Hier gibt es eine historische Altstadt und schöne Tempel und Gärten. Außerdem ist Ipoh ein kulinarisches Highlight.
Die Tempel gehören zum chinesischen Buddhismus.
An manchen Tempeln kann man Schildkröten „freilassen“ und damit buddhistische Verdienste ernten. Immerhin scheinen sich diese Schildkröten wohl zu fühlen, da sie sich immer wieder vom Teichrand ins Wasser platschen lassen.
Chinesische Tempel sind bunt und statt Schlangen und Löwen gibt es jetzt Drachen.
Das „Hakenkreuz“ ist übrigens ein in allen asiatischen Ländern gebräuchliches Symbol für „Tempel“.
Kek Lok Tong hat einen der schönsten Gärten, die wir je gesehen haben:
Den Fußreflex-Pfad müssen wir unbedingt ausprobieren. Die Steine sind ganz schön heiß und spitz!
Die Cameron Highlands liegen auf ca. 1500m Höhe – für uns angenehm kühl. Tanah Rata ist ein Ort, den sowohl Malaysier als auch Westler gerne besuchen. Wenn da nicht die Palmen wären, sähe der Ort aus, wie im Schwarzwald.
Das Klima eignet sich für den Anbau von Erdbeeren. Daher ist hier der Erdbeer-Wahn ausgebrochen 🙂 Sogar Plüsch-Erdbeeren zum Kuscheln kann man kaufen.
Wir machen eine Wanderung durch Dschungel und Plantagen.
Unterwegs treffen wir auf einen Schmetterlings-Fänger, der für ein Forschungsprojekt hier jeden Tag unterwegs ist. Um sich die Zeit zu vertreiben, spielt er im Gehen Blues auf seiner Gitarre. Echt guter Sound! Er empfiehlt uns in eine andere Richtung weiterzugehen. Dadurch sehen wir die folgende wunderschöne Tee-Landschaft.
Da es hier keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, ist es Usus am Ende des Weges nach Tanah Rata zurückzutrampen. Das machen wir auch und praktisch ohne Wartezeit nimmt uns ein „Highlander“ mit.
Ein Höllenritt in einem Minivan bringt uns von den Cameron Highlands an einen Anleger, von dem aus wir in einer 3 Stunden Bootsfahrt in den Taman Negara Nationalpark gelangen. Wir sitzen in dem Boot ganz vorne und dies ist unsere Aussicht 🙂
Es soll sich als gut erweisen, dass der Bootsführer das Gepäck so sorgfältig eingepackt hat, denn es regnet die letzte halbe Stunde aus allen Eimern. Ich (Martin) mache mir Sorgen, dass das Boot irgendwann volllaufen könnte.
In Kuala Tahan führt uns ein weiblicher Guide nachts durch den Dschungel. Wir sehen Frösche, Spinnen, jede Menge Stabschrecken, die sich unter den Blättern verstecken und eine kleine Schlange. Unser Guide hat eine Schwarzlichtlampe dabei, mit der sie Skorpione sichtbar machen kann.
Ich (Sabrina) bringe noch ein weiteres Insekt aus dem Dschungel mit, nämlich einen Blutegel. Ich wundere mich schon auf dem Rückweg über den riesigen elastischen Mückenstich. Nachdem wir in Südostasien viel über Blutegel gehört haben, sehen wir schließlich auch selbst einen.
Wir sind jetzt in Kuala Lumpur in einem Hotel, das derart praktisch gelegen ist, dass wir viele interessante Plätze zu Fuß erreichen können. Hier wird Umziehen zum neuen Hobby:
Das erste fensterlose Zimmer riecht derart nach Schimmel, dass man uns ein neues gibt. Erster Umzug. Das nächste ist auch fensterlos, so dass wir auf ein Zimmer mit Fenster upgraden. Zweiter Umzug. Hier fällt die Klimaanlage aus und die gesamte Etage erreicht Saunatemperaturen. Dritter Umzug. Hier funktioniert alles und es riecht auch (fast) nicht. Aber das Waschbecken ist verstopft. Wir hüten uns, Bescheid zu sagen, denn wir wissen, was uns sonst blüht: Vierter Umzug! 🙂
Chinatown ist nur 10min entfernt von unserem Hotel und der Central Market ist praktisch um die Ecke. Hier esse ich (Martin) nochmal Durian, diesmal als malaysischen Nachtisch „Cendol Durian“ an einem Straßenstand.
Das erregt Aufmerksamkeit: Nahezu alle Passanten schauen erst verwundert, dann anerkennend und einige sprechen mich sogar an. Der Besitzer des Straßenstands schenkt mir noch eine Extra-Portion.
In der Nähe gibt es ein indisches Viertel. Hier geht’s zum Friseur und ich lasse mein T-Shirt flicken.
Wir kommen an Dreharbeiten vorbei – und zwar für eine Kochsendung (Apa Nak Makan Ni? „was zu essen?/was sollen wir kochen?“) für den kommenden Ramadan (!?)
Von unserem Hotel aus 20m entfernt fließen die beiden Flüsse Gombak und Klang zusammen. Daher kommt auch der Name Kuala (=Zusammenfluss) Lumpur (=schlammig). An dieser Stelle steht die Masjid Jamek Moschee, die wir besichtigen.
Jeden Abend findet hier eine Show statt.
Praktischerweise finden wir ebenfalls ganz in der Nähe das indische Restaurant Bakti Woodlands. Das finden wir so lecker, dass wir jeden Tag (und sei es zum Frühstück) einmal dort einkehren.
In Kuala Lumpur stehen überall Wolkenkratzer…
…und es wird kräftig weiter gebaut.
Wir laufen zum Botanischer Garten, wo wir den Vogelpark besuchen.
Den Vogelpark finden wir bedenklich, da zwar viele der Vögel frei fliegen dürfen, aber viele eben doch in (zu kleinen) Käfigen / Volieren gehalten werden, es insgesamt zu viele Vögel dort gibt und es ihnen dort nicht besonders gut geht.
Auch in Kuala Kumpur gibt es ein „Little India“:
Mit der hochmodernen U-Bahn fahren wir zum Park des Kuala Lumpur Congress Centers (KLCC), wo man einen fantastischen Blick auf die Petronas Tower und weitere schicke Gebäude hat. Die Petronas Towers waren für einige Zeit das höchste Gebäude der Welt und sind nach wie vor der höchste Twin-Tower der Welt.
Der Ausgang der U-Bahnstation führt übrigens in eine „high-end shopping mall“.
Besonders beeindruckt hat uns auch „Le Nouvel„, Twin-Tower mit „vertikalem Garten“.
Die Skyline im KLCC Park ist derart beeinduckend, dass wir gar nicht wissen, wo wir zuerst hingucken sollen. Obendrein gibt es eine spektakuläre Wassershow: